Friedel Jäger, Trendelburg-Eberschütz
Erfolgreicher Züchter und Funktionär in zahlreichen Ämtern
Seit Jahrzehnten ist Friedel Jäger ein sehr erfolgreicher Rassekaninchenzüchter, der jedoch auch in zahlreichen Funktionen im Bereich der Rassekaninchenzucht Verantwortung übernommen hat und ehrenamtliche Arbeit leistet.
Friedel Jäger trat 1953 als Jungzüchter in den KlZV K 44 Hofgeismar 1912 ein und züchtete ausschließlich Hühner. Nach der Bundeswehr wechselte Jäger 1964 zum Geflügelzuchtverein 1909 Hofgeismar und züchtete die Rasse Zwerg‑Barnevelder schwarz. In diesem Verein war er stellvertretender Vorsitzender und Zuchtwart und ist heute noch Beisitzer im Vorstand und Ringverteiler. Bereits seit 1963 ist Friedel Jäger daneben auch Mitglied im Sonderverein der Barnevelder.
Nach dem Tod seines Vaters, der auch Mitglied im K 44 Hofgeismar war, begann Jäger 1987 mit der Rassekaninchenzucht. Er züchtete von da an seine Lieblingsrasse, die Lohkaninchen schwarz. Seit 1999 befindet sich auch die Rasse Farbenzwerge deilenaarfarbig in seiner Zuchtanlage.
Am 1. Januar 1987 wechselte Jäger dann zum K 115 Hümme und war dort von Januar 1989 bis Dezember 1996 Zuchtwart und vom Januar 1992 bis Dezember 1996 stellvertretender Vorsitzender. Im März 1997 wechselte Friedel Jäger wieder zurück zum K 44 Hofgeismar, dem Verein, in dem als Jungzüchter für ihn die Zuchtkarriere begonnen hatte.
In diesem Zuchtjahr hat Friedel Jäger 35 Jungtiere bei den Lohkaninchen schwarz und 20 Jungtiere bei den Farbenzwergen deilenaarfarbig aufgezogen. Als Zuchttiere hält er je Rasse zwei Rammler und vier Häsinnen.
Über das gesamte Jahr hinweg werden den Tieren Pellets gemischt mit Strukturfutter und dazu ständig bestes Heu aus eigener Ernte sowie frischer Trinkwasser gereicht. Gartenabfälle wie Salat, Kohl, dazu Zweige von verschiedenen Sträuchern runden das Futterangebot ab.
Es werden im großen Garten, der sich unmittelbar am Haus und der Zuchtanlage befindet, zahlreiche Kräuter selbst angebaut.
In das Trinkwasser wird nach dem Motto „was für den Menschen gut ist, das ist auch für Kaninchen gut“ in geringen Mengen ein Kümmelschnaps gegeben, wenn diese von einer Ausstellung zurückkommen. Seitdem er diese Methode anwendet, stellt er bei seinen Tieren keinen Durchfall mehr fest. Daneben kommt in das Trinkwasser hin und wieder Multihysan (1 ml auf 10 Liter Wasser). Damit ist der erfahrene Züchter Friedel Jäger bisher bestens gefahren und hat keinerlei Probleme mit Kokzidiose und Enterecolitis.
Einmal pro Woche wird im Verhältnis 1:3 eine Mischung aus Thymian (200 g), Kümmel (200 g), Majoran (300 g), Fenchel (150 g), Anis (150 g) sowie Haferflocken (500 g) zwischen die Pellets und das Strukturfutter gemischt. Sollten die Tiere diese Beigabe in der Form einmal nicht aufnehmen, wendet Jäger einen kleinen Trick an und verrührt die Mischung mit einem rohen Ei. Dann wird es von den Tieren sofort gefressen. In Verbindung mit dem rohen Ei wird das Gemisch wegen der Salmonellengefahr aber nur bei kühlem Wetter und auch nur am frühen Morgen gegeben.
Die Tiere werden auf Rosten gehalten. Über den Winter kommen die Tiere dann aber ab Oktober zum Beginn der Schausaison auf Stroh.
Mit seinen beiden Rassen konnte Jäger im In- und Ausland bei zahlreichen Ausstellungen wie Landes-, Bundes- und Europaschauen viele große Erfolge erringen. Friedel Jäger arbeitet züchterisch sehr eng mit dem Versammlungsleiter der Arbeits-gemeinschaft der Loh-Clubs im ZDRK, Dr. Thomas Schneider, zusammen. Regelmäßig erfolgt hier ein Austausch von Zuchttieren.
Doch nicht nur als Züchter mit zahlreichen regionalen und überregionalen Erfolgen hat sich Friedel Jäger einen Namen gemacht, sondern auch als Funktionär.
Seit 1998 ist Jäger als Obmann für Ausstellungen im LV Kurhessen für die Genehmigungs-verfahren und die korrekte Durchführung der Ausstellungen im gesamten Verbandsgebiet von Bad Karlshafen im Norden bis Fulda im Süden verantwortlich.
Jäger war von 1996 bis 2004 Vorsitzender des Loh- und Weißgrannen-Clubs Kurhessen und
seit 2004 Ehrenmitglied dieses Clubs. Er organisierte als Ausstellungsleiter die Vergleichsschauen der Arbeitsgemeinschaft der Loh-Clubs im ZDRK, die 1996 und 2004 in Hofgeismar durchgeführt wurden.
Jäger organisiert seit 1988 die jährlich in Hümme stattfindenen Tagungen der Arbeitsgemeinschaft der Loh-Clubs im ZDK und gehört seit dieser Zeit als Geschäftsführer dem Vorstand dieser Arbeitsgemeinschaft an.
Seit 2002 ist Jäger aufgrund seiner internationalen Kontakte, die anlässlich dieser Arbeits-tagungen in Hümme geknüpft wurden, auch Ehrenmitglied im Österreichischen Club der Lohkaninchenzüchter.
Jäger wurde 2006 aufgrund seiner Verdienste zum Meister der Kurhessischen Kaninchenzucht ernannt.
Im Bund Deutscher Rasse-Geflügelzüchter (BDRG) ist er Träger der Golden Nadel.
Der absolute Höhepunkt seiner züchterischen Laufbahn war jedoch in Würdigung seiner Verdienste die erfolgte Ernennung zum Meister der Deutschen Rassekaninchenzucht anlässlich der ZDRK-Tagung im Juni in Schöneck.
Wolfgang Elias, Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Presse im LV Kurhessen
Friedel Jäger mit einem Rammler seiner Rasse Lohkaninchen schwarz
Friedel Jäger in seiner Zuchtanlage
Friedel Jäger ist stolz auf eine Lohkaninchen-Häsin mit ihren Jungen
Friedel Jäger mit seinen beiden Rassen Farbenzwerge deilenaarfarbig und Lohkaninchen schwarz
Spezialmischung aus zahlreichen Kräutern und Haferflocken, die einmal pro Woche zusammen mit Pellets und Strukturfutter den Tieren gereicht wird
Friedel Jäger zeigt die verschiedenen Kräuter, die er für seine Tiere in seinem Garten selbst anbaut