Gefährdete Kaninchen- und Geflügelrassen

KLEINTIERSCHAU DER BESONDEREN ART

Anlässlich des Grebensteiner Vieh- und Jahrmarktes veranstaltete der KTZV K 33 Grebenstein mit Unterstützung des KTZV K 54 Udenhausen am Samstag, 13. Juli 2024, eine „Rote Liste-Schau“ ausschließlich mit gefährdeten Kaninchen- und Geflügelrassen.

Viel Betrieb und interessierte Besucher bei der Präsentation gefährdeter Kaninchen- und Geflügelrassen

Es fand wie sonst bei Kleintierschauen üblich bei dieser Schau keine Bewertung der Tiere statt. Sinn und Zweck der Veranstaltung war es, die Bevölkerung auf die Wichtigkeit des Erhaltens der alten Haustierrassen (Kaninchen und Geflügel) aufmerksam zu machen. Ohne die Zucht dieser Tiere wäre ein Erhalt der Artenvielfalt nicht mehr gewährleistet und problematisch für die Existenz der Bestände ist nicht nur die Populationsgröße der bereits gefährdeten Rassen, sondern auch die Aufgabe einzelner Zuchten. Es droht der Verlust dieser Rassen und es würden Genreserven und insbesondere ein wertvolles Stück altes Kulturgut für immer verschwinden. Ein besonderes Anliegen der beiden Vereine anlässlich des Heimatfestes war es, für diese bedrohten Rassen zu werben, um auch neue Interessenten für diese Rassen zu finden und damit den Bestand zu erhalten.

Hinweistafeln mit vielen Informationen an den Gehegen der Tiere

Um einen Überblick zu haben, welche Nutztierrassen gefährdet sind, gibt es seit mehreren Jahrzehnten eine sogenannten Rote Liste. Diese Liste wird geführt von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) in Witzenhausen. Hier finden nur die Rassen und Farbenschläge Beachtung, die vor 1949 in Deutschland entstanden sind oder vor diesem Zeitpunkt nachweislich in Deutschland gezüchtet wurden und einen landwirtschaftlichen Nutzen haben. Aufgeführt sind Rassen, die extrem oder stark gefährdet sind oder aber zumindest unter Beobachtung stehen.

Klare Botschaft: Wenn die Rassen aussterben, wird es in Zukunft diese Tiere nur noch aus Plastik bei Schauen geben

Auch die Kanin-Hop-Vorführungen kamen bei den Besuchern gut an

Gezeigt wurden bei dieser Kleintierschau insgesamt neun Kaninchenrassen wie unter anderem „Fuchskaninchen“, „Luxkaninchen“ und „Rheinische Schecken“ und im Bereich Rassegeflügel sieben Stämme Hühner wie „Thüringer Barthühner“, „Dominikaner“ und „Krüper“ sowie Tauben der Rasse „Coburger Lerchen“. Die Züchterinnen und Züchter der einzelnen Rassen, die aus dem nordhessischen Raum kamen, standen während der Veranstaltung für Informationen bereit und konnten zu ihren Tieren befragt werden.

Im Rahmen der Schau wurde auch eine Kanin-Hop-Veranstaltung der Kanin-Hop-Gruppe des KTZV K 49 Zierenberg angeboten, die bei den zahlreichen Besuchern ebenfalls auf großes Interesse stieß.

Text und Fotos: Wolfgang Elias, Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Presse im LV Kurhessen